Am zeitigen Sonntagmorgen starteten wir voller Zuversicht zu den Landesmeisterschaften nach Cunewald. Allein die Qualifikation für dieses Turnier stellt schon einen immensen Erfolg dar. Man gehört zu den Top 24 in Sachsen.
Wie vorher mit den TT-Freunden aus Röthenbach abgesprochen, nahmen wir Ihre Lena nebst Mutti mit zum Turnier.
Nach 2,5 Stunden Fahrt begann nach guter Erwärmung u gutem Einspielen das Schülerinnen-Turnier mit den Einzeln.
In einer recht anspruchsvollen Gruppe startete Sara gegen Anna Thiele aus Gersdorf souverän mit einem 11:4 im Auftaktsatz. Das ein „zu leicht“ gewonnener Satz auch seine Tücken haben kann zeigte der weitere Spielverlauf. Die Gegnerin stellte ihr Spiel um, wurde offensiver und von Ballwechsel zu Ballwechsel sicherer. Sara bekam ihre Nervosität nun nicht mehr in den Griff und gab das Auftakteinzel mit 1:3 ab.
Im zweiten Einzel gegen Park Yesung vom SV Dresden Mitte zeigte Sara ihr wahres Leistungsvermögen. Tolle Ballwechsel und ein Spiel auf sehr gutem Niveau, Spitzenblocks und leichte Fehler auf beiden Seiten konnte nur ein 5 Satzspiel zur Folge haben.
Erholt vom verkrampften ersten Einzel holte sich Sara den Sieg. Alles war wieder drin, wenn nicht im letzten Einzel der Vorrunde Sachsens Nr.2 – Leonie Hildebrand warten würde.
Mit neuem Selbstvertrauen ging Sara in die Partie und spielte einen super Auftaktsatz. Bei 10:9 Führung war der Satzgewinn möglich, leider reichte es nicht ganz und am Ende stand ein 10:12.
Eine Gegnerin die Vor-u Rückhandtopspin beherrscht zu beschäftigen ist nicht ganz leicht. Im bestreben links/rechts im Wechsel tief in Vorhand bzw. Rückhand zu spielen ,war taktisch der richtige Weg um im Umkehrschluss die sich bietenden Chancen selbst zu nutzen. In dieser Drucksituation permanent am Limit zu spielen war heute nicht ganz möglich.
Eine 0:3 Niederlage mit Daumen hoch.
3 Spielerinnen standen mit 1:2 Spielen neben der souveränen Gruppensiegerin gleichauf. Die Sätze gaben den Ausschlag u Sara wurde nur Vierte. Es fehlten 2 gewonnene Sätze u es hätten die Bälle gezählt werden müssen, was absolut möglich war. Es entscheiden auf gleichem Niveau oft auch nur Kleinigkeiten – Kopf hoch Sara und weiter geht’s!

Als Gasttrainer hatte ich die Ehre und das Vergnügen auch Lena Müller aus Röthenbach zu coachen.
Frohnatur Lena ging kämpferisch ins Turnier und zeigte keine Angst vor den großen Mädchen – Lena ist noch U13 startberechtigt.
Das Auftakteinzel gegen Jolanda Willberg gab sie trotz guter Leistung 0:3 ab. Diese Auftaktniederlage weckte erst recht den Kampfgeist, welchen Maja Adam im 2. Einzel mehr als nur zu spüren bekam. Wir hatten bei 2:1 Satzführung und 10:9 im vierten Satz Matchball.
Die Auszeit vom Gegner nutzen wir kurz zur Absprache und hatten „einen Plan“ – die zitternde Gegnerin mit Oberschnittaufschlag zu attackieren und mit einer krachenden Vorhand den Sack zuzumachen.
Gesagt getan, Umsetzung und Ausführung genial – die Vorhand geriet 2 mm zu lang – Wahnsinn…
Die Angst vor der Niederlage wich im 5.Satz aus Maja‘s Gesicht und sie holte sich noch den Sieg.
Im Abschlusseinzel der Vorrunde spielte im wahrsten Sinne Groß gegen Klein. Die groß gewachsene Vanessa Fiedler gegen die Kleine flinke Lena. Schnell war zu sehen, die Herausforderung bestand darin, ihrer krachenden Vorhand aus dem Weg zu gehen. Von Satz zu Satz kehrte in Lenas Gesicht immer mehr das Lachen zurück. Mit taktischem Geschick und Kampfgeist, schnellen Beinen und erfolgreichen Blocks zog Lena ihrer Gegnerin den Zahn.
Ein hochverdienter 5 Satzerfolg.
Lena war somit Gruppen Dritte und der vergebene Matchball entschied übers weiterkommen.
So kann Tischtennis sein, es entscheiden oft wenige Millimeter über Sieg oder ein Weiterkommen.
Beide Mädels zeigten ihr Leistungsvermögen und müssen nicht traurig sein.
Die lange Anfahrt und das zeitige Aufstehen war alles andere als optimal.
Alles in allem eine sehr gute Leistung von beiden – weiter so!

Im gemeinsamen Doppel hatten unsere Mädels nicht das Glück eines Freiloses und gleich eine ordentliche Aufgabe zu bewältigen. Mit Flora Helena Richter und Vanessa Fiedler stand uns ein großgewachsenes Doppel gegenüber. Den ersten Satz bestimmten unsere Mädels bis zum 7:5 und führten immer.Sie brachten ihn nicht nach Hause und Unterlagen 11:7.
Der zweite Satz war eine eindeutige Sache für unsere Gegnerinnen. Mit neuer Motivation und Mut erkämpften beide den 3. Satz. Am Ende reichte es heute nicht ganz und im knappen 4. Satz fehlte auch ein Quäntchen Glück. Unser Doppel war in keiner Weise schlechter. Spielentscheidend waren die guten Aufschläge von Flora, welche wir nicht oder oft nur zu hoch retournieren konnten – schade. Flora u Vanessa erspielten sich die Bronzemedaille.
Wir sind an den Besten in Sachsen dran, müssen dazu aber am oberen Level spielen.
Ein langer und interessanter Tag ging zu Ende.
Kopf hoch Mädels,ihr wart besser als ihr momentan selbst glaubt!

Thomas Müller